Interview von BoD zu "Kalter Rauch"

BoD, 2008


1. Was ist "Kalter Rauch" für ein Buch? Worum geht es?

„Kalter Rauch – Jakob Valer Noaks heißester Fall“ ist ein Krimi, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt, was man bereits am Klappentext feststellen kann. Hauptkommissar Jakob Valer Noak kämpft sich in ihm nicht nur durch den Dschungel des Verbrechens, sondern auch durch den zeitweise nervtötenden Polizeialltag und vor allen Dingen seine eigene Gedankenwelt.

2. Wie fing Ihre Leidenschaft für das Schreiben an?

Wie ich, aufgrund zeitgeschichtlicher Dokumente in Form alter Hefte, herausgefunden habe, schrieb ich bereits noch bevor ich mein erstes Jahrzehnt beendet hatte, Geschichten unterschiedlicher Art. Diese Liebe zum Schreiben hat mich niemals losgelassen, sich im Laufe der Jahre vertieft und äußert sich mittlerweile als ein Bedürfnis, dem ich, wenn es die Zeit erlaubt, nachgebe. Mittlerweile habe ich sechs Romane geschrieben, von denen einer – „Kalter Rauch“ – bereits in Buchform existiert.

3. Schildern Sie bitte Ihre Schreibgewohnheiten, z.B. nur morgens oder zuerst handschriftlich etc.
Wie entstehen bei Ihnen die Texte?

Am liebsten würde ich in „heißen Phasen“ – das ist der Zeitpunkt, indem mich die Geschichte eines Romans derart gepackt hat, sodass ich sogar auf Nahrungsaufnahme verzichte – nicht unter acht Stunden am Tag lang arbeiten. Leider habe ich zu Sessions dieser Art nur selten Zeit. Deswegen schreibe ich, wann immer ich mir ein paar Stunden freikämpfen kann. Zwischendurch recherchiere ich zu diversen Themen unterschiedlicher Epochen, um in meinen Romanen so authentisch wie möglich zu sein.
Die Ideen zu meinen Büchern können durch Zeitungsartikel, Lieder, Gespräche und Beobachtung anderer Leute entstehen. Bei meinen historischen Romanen ist es oft die Zeitepoche, die mich interessiert und in der ich dann meine Geschichte ansiedle.
Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang ist vielleicht die Tatsache, dass ich manchmal an mehreren Büchern gleichzeitig arbeite. Ähnlich wie bei einem Fotografen, der viele Bilder schießt um dann einige wenige auszuwählen, erwachsen so bei mir aus den ersten geschriebenen Romanseiten entweder Bücher oder eben unvollendete Werke. Für die erste Fassung von "Kalter Rauch" habe ich ungefähr eineinhalb Monate gearbeitet.


4. Welche anderen Schriftsteller haben Sie positiv beeinflusst? Wer ist Ihr Vorbild?

Obwohl ich versuche, meinen eigenen Stil auszuleben, ist es aufgrund der Tatsache, dass ich sehr viel lese, natürlich gegeben, dass ich Einflüssen unterliege. Einen speziellen Autor, der mich besonders geprägt hat, gibt es nicht. Namen wie Antoine de Saint-Exupéry, Wolf Haas, Thomas Bernhard bis hin zu Isabel Allende, Doris Reinthaler und Alexandre Dumas sind in dieser Liste vertreten. Cornell Woolrich ist einer der wenigen Autoren, von denen ich mehrere Bücher besitze und auch gelesen habe. Ich versuche immer wieder Neues auszuprobieren, in verschiedenen Gattungen Fuß zu fassen versuche und mich und meine Leser zu überraschen. Eines der größten Komplimente die mir in diesem Zusammenhang jemand gemacht hat, nachdem er zwei meiner Manuskripte gelesen hatte, war: "Diese beiden Romane sind so unterschiedlich geschrieben, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass diese von derselben Person verfasst wurden."

5. Worin lag die größte Herausforderung beim Schreiben von "Kalter Rauch"? Was war für Sie dabei besonders schwierig?

Wie immer die Recherche und nach Fertigstellung den Text immer und immer wieder zu lesen und zu korrigieren. Und meinem Protagonisten Jakob Valer Noak gerecht zu werden, auch wenn er nicht immer einer Meinung mit mir ist.

6. Was sind Ihre nächsten Ziele und Pläne als Autorin?

in diesem Jahr möchte ich noch zwei weitere Bücher auf den Markt bringen. Außerdem arbeite ich an diversen Projekten mit unterschiedlichen Veranstaltern zusammen und bin schon neugierig, was sich daraus entwickelt. (Interessenten können sich auf meiner Homepage www.suzanne-reko.at über meine Projekte und Lesungen informieren)